#31

RE: ein Montag

in Lyon 07.03.2011 17:06
von anita-chiquitita • 27 Beiträge

johi, du hast es schon wieder geschafft. Mehr!
ich hab jedesmal einen riesen spass, wenn ich deine einträge lese. außerdem weiß ich genau, von was du sprichst, schließlich hab ich selbst ein halbes jahr 2008 im kindergarten gearbeitet.

liebe gruesse, isi

nach oben springen

#32

RE: ein Montag

in Lyon 08.03.2011 05:32
von Miri • 44 Beiträge

isilein...und wo bleiben die reisberichte von dir????????

und auch so, so schweigsam

nach oben springen

#33

RE: ein Montag

in Lyon 08.03.2011 05:50
von Amadeus • 24 Beiträge

ja Johy, man muss schon sagen, dass das mal wieder ein sehr netter text war, der mich zu dem schluss kommen lässt, dass du mal ein sehr guter vater werden musst (wegen der schon gut ausgeprägten windelwechselerfahrung :P)

aber was isi angeht stimme ich Miri schon zu^^ Isi's Berichte sind nicht mal als gut oder schlecht zu bewerten, weil sie noch nichtmal existent sind :(
dabei würde es uns doch auch alle interessieren was in Bolivien so passiert...außer dass es einen großen Erdrutsch in La Paz hatte...
also @ Isi : besser dich !!!
und @ Johy : immer weiter so ;)

liebe Grüße
Amadeus

nach oben springen

#34

RE: ein Montag

in Lyon 17.03.2011 17:06
von anita-chiquitita • 27 Beiträge

ama, no molestes!!! no viajo tanto así que no hay tanto para contar.
besito

nach oben springen

#35

RE: ein Montag

in Lyon 19.03.2011 15:22
von Johann • 26 Beiträge

Hallo zusammen,

vielen Dank für die positiven Rückmeldungen! Freut mich, wenn euch meine Berichte gefallen. Bevor ich mich von neuem motiviert an einen Bericht über meine Woche in Paris mache, möchte ich auch noch ein Lob loswerden. Leo, der letzte Eintrag im BarliBlog "Nach 45 Minuten" hat mir sehr gut gefallen, natürlich auch weil du wieder über deine tägliche Arbeit usw. geschrieben hast. Das Ganze angereichert mit durchaus spannenden Anekdoten (bspw. von Comfort, von der Leichensuche). Hat sich ehrlich gut gelesen!
Also dann: Paris. Die zweite Woche der vergangenen vacances d'hiver habe ich alleine in der Touristenfalle und Hauptstadt Frankreichs verbracht. Mit dem TGV über die "LGV sud-est" (LGV=ligne à grande vitesse), die wahrscheinlich wichtigste LGV des Landes, sind es weniger als zwei Stunden von Lyon nach Paris, wenn nicht etwas dazwischen kommt... Okay, aber eine halbe Stunde de retard sind wegen eines Suizides wohl akzeptabel. À propos, wo ich schon so eisenbahnorientiert anfange: Aus mir wird erst einmal keine "Bahnschranke", wie es Ama irgendwo mal formuliert hat.
Untergebracht war ich in einem kleinen, günstigen Hotel im 9. Arrondissement, in guter Lage also, mit schmaler ächtzender Holztreppe, dunkelroter Tapete, Fenster auf einen heruntergekommen Hinterhof und Croissant-Frühstück. Sehr französisch.
Was macht man eine Woche alleine in Paris? Ich bin gelaufen und gelaufen, von Arrondissement zu Arrondissement und natürlich auch von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Die ganze Woche bin ich mit einem "carnet", also mit nur zehn Billets für die Métro, die in Paris wirklich einen eigenen Charme hat, ausgekommen. Es hat mir einfach gefallen zu Fuß die Viertel, die alle irgendwie eigen sind, zu erkunden. Dabei entdeckt man andauernd prunkvolle Gebäude, kleine Plätze, laute Kreuzungen und kleine Gassen. Nichtsdestotrotz habe ich mich auch an meinen Reiseführer gehalten, damit die Kultur nicht ganz an mir vorbeigeht. So war ich im Centre Pompidou, musée d'Orsay, musée Rodin, musée de l'orangerie (Monets Nymphéas), Panthéon, Versaille (Spiegelsaal natürlich, toller Park mit einer kurzen Fahrt in einem unförmigen Ruderboot), Notre-Dame (mit einschläferndem Orgelkonzert, dabei kann man mit einer Orgel so tolle Musik machen), Sacré-Cœur, auf dem Eiffelturm und auf dem Arc de Triomphe (in eine Säule ist der Ortsname "Schliengen" eingraviert). Besonders angenehm ist, dass für alle EU-Bürger unter 26 Jahren der Eintritt in alle staatlichen Museen kostenlos ist, was ich natürlich ausgenutzt habe. Allerdings war das Wetter mit Sonnenschein und an mehreren Tagen wolkenfreiem Himmel nicht so, dass ich stundenlang in Museen verweilen wollte. So habe ich mir z.B. den Louvre nicht angetan.
Sehr gut gefallen hat mir der Canal St Martin, der bei schönem Wetter einige Leute anzieht, aber trotzdem auch ein ruhiger Ort ist. Von den Quartiers gehören Montmartre und Moulin Rouge zu meinen Favoriten. Highlight war der kurzfristige Besuch in der "Comédie de Paris", einem kleinen Theater, an dem ich zufällig abends vorbeigelaufen bin. Von dem auf den Plakaten angeschriebenen Theaterstück "À la folie!" hat sich herausgestellt, dass es überhaupt kein Theaterstück war. Stattdessen war es der Auftritt eines wohl eher unbekannten Komikers names Ary Abittan, der solo geniale Sketche aufgeführt hat. Ich glaube, ich habe lange nicht mehr so gelacht.
Meine Rückreise habe ich über das in der Normandie liegende Rouen gemacht, wo Teile der Familie von Jean-Charles wohnen. Nach einem Frühstück bei seiner "Nenette" genannten Schwester und ihrer "Zabou" (k.A., ob man das so schreibt) genannten Lebensgefährtin ging es zum Mittagessen zu Laurence und "Kiki" (älterer Bruder von Jean-Charles). Dort haben sich große Teile der Verwandtschaft getroffen und so habe ich auch ein wenig die französischen Großeltern kennengelernt. Das Mittagessen war natürlich sehr gut und hat von 13 Uhr bis 17 Uhr gedauert. Die Gesprächsthemen bei Apéritif, griechischem Salat, Kartoffeln und Schweinefleisch, Obstsalat und abschließendem Kaffee haben von Alkohol, Griechenland, Wein, Kartoffeln, Zubereitung von Schweinefleisch bis zu Obst und Obstsalat gereicht. Die Franzosen essen eben nicht nur gerne, sondern reden auch gerne darüber. Wir sind dann entsprechend spät aufgebrochen, um mit dem Auto zurück nach Lyon zu fahren, wo wir immerhin noch kurz vor Mitternacht angekommen sind.
Nach einer kurzen Nacht hat dann der Kindergarten wieder begonnen, wo der neue Evan für Unruhe sorgt. Aber nicht nur er...

Macht's gut!
Liebe Grüße
euer Johann

nach oben springen

#36

Pâques

in Lyon 03.05.2011 15:39
von Johann • 26 Beiträge

Hallo zusammen,

ich vervollständige die Geschichte vom Unruhestifter, den ich bei meinem letzten Eintrag im letzten Satz nur kurz erwähnt hatte: Leider hat er dermaßen viel Aufmerksamkeit von den Erzieherinnen und in aller erster Linie von mir, da ich es war, der ihn im Flur oder im Garten mitunter einzeln betreuen musste und seine Tritte und Schläge ertragen hat, in Anspruch genommen, dass wir kurz vor Ostern entschieden haben, ihn aus der Kindergartengruppe auszuschließen. In der Tat hat er das Gruppenklima derart verschlechtert, dass wir kaum noch zu dem gekommen sind, was wir uns vorgenommen hatten. Schade ist es trotzdem, denn er hat es sicherlich nicht einfach. Immerhin bekommt er nach den Osterferien in einer anderen Gruppe der école noch einmal eine Chance.

Voilà, so viel von der Schule und jetzt ab in die Ferien! Am Donnerstag vor Ostern und damit noch in der Schulzeit ist meine Familie inklusive Bruder und Schwester in Lyon zu einem viertägigen Besuch angekommen. Nachdem mir meine Schwester am Freitag noch tatkräftig im Kindergarten geholfen hat, habe ich danach Stadtführer von Lyon gespielt. Alle vier haben sie bei mir in der Gastfamilie gewohnt und so konnten sie mal sehen, wie ich so wohne und lebe. Und meine Gasteltern konnten mal meine echten Eltern kennenlernen, was in der Tat ein paar nette und interessante Abende in Oullins ergeben hat.

Am Ostermontag bin ich dann mit meiner Mutter und meiner Schwester für zwei Nächte nach Avignon aufgebrochen, während der Rest der Familie zur Arbeit ins Deutschsprachige zurückgekehrt ist. Avignon ist eine kleine, hübsche Stadt im Norden der Provence, bekannt für den Papstpalast und natürlich die Brücke. Getanzt haben wir auf der Pont d'Avignon (eigentlich Pont Saint-Bénézet) zwar nicht, dafür haben wir uns mit den Audioguides amüsiert, mit denen man sich nicht nur mit der Geschichte dieser kaputten Brücke zulabern lassen kann, sondern die sich auch hervorragend zum Telefonieren eignen, wie ich mit meiner Schwester herausgefunden habe. Die Beiträge waren wirklich schlecht gemacht und gingen so ins Detail, dass man wohl zwangsläufig nach alternativen Verwendungsmöglichkeiten sucht. So haben wir auch einen dieser Audioguides am Fuße eines Brückepfeilers in der Rhône liegen sehen. Da hat wohl jemand wissen wollen, ob die Teile schwimmen. Die Audioguides im Palais des Papes waren ebenso ernüchternd, die selbe Stimme, ebenso wenig Informationen, nur gab es da kein Wasser zur Entsorgung. Ansonsten ist der Palast einen Besuch wert gewesen. Die Anlage ist beeindruckend, auch wenn wenig noch im Originalzustand ist. Nach den viel zu schnell verflogenen Tagen mit meiner Familie bin ich nach Lyon zurückgekehrt.

Doch gleich am Freitag ging es wieder in die Provence. Diesmal im Auto, diesmal mit meiner Gastfamilie, diesmal noch weiter in den Süden in ein Dorf namens Le Beausset. Hier hat die Schwester von Jean-Charles mit ihrer Lebensgefährtin ein Ferienhaus. In einer Viertelstunde im Auto gelangt man von diesem typisch provenzalischem Dorf ans Mittelmeer. In einem malerischen Ort (Sanary) mit kleinem Hafen und breiter Uferpromenade gab es auch einen Strand. Nach kurzer Temperaturkontrolle des Wassers mit den Füßen habe ich beschlossen, mein erstes diesjähriges Bad im Meer zu nehmen. Jean-Charles hat mich wohl für verrückt erklärt und hat gleich seine Kamera gezückt, um diesen Deutschen zu Filmen, der Ende März ins Mittelmeer geht. Luna und Victor haben ein wenig am Ufer gespielt und die beiden Besitzerinnen des Ferienhauses sowie Jannie sind auch lieber an Land geblieben. Aber ehrlich gesagt: So kalt war es wirklich nicht! Zwar blieb mein Frieren und Zähneklappern danach nicht aus, aber das habe ich auch im Hochsommer oder im Hallenbad. Das kennt ihr ja. Und ich bin sicher, dass Jannie als waschechte Dänin im frühlingshaften Mittelmeer geschwitzt hätte.

Da Jean-Charles gar keine Ferien hat, war Le Beausset nur eine Wochenendtour, die wir auf der Rückfahrt mit einem Besuch bei Freunden in Châteauneuf-du-Pape abgerundet haben. Das kleine Dorf ist berühmt, in aller erster Linie für seinen Wein und auch für seinen Papstpalast. Schließlich hatten die Päpste von Avignon in dem auf einer Anhöhe gelegenen Châteuneuf-du-Pape ihre Sommerresidenz, von der heute nur noch eine Ruine zeugt. Avignon liegt in Sichtweite, so dass der Papst seinen richtigen Sitz im Auge behalten konnte. Der (beste?) Freund von Jean-Charles Laurent, den er nur "mon lapin" nennt, hat mit seiner Frau und seinem Sohn eine Wohnung mit großer Terrasse mitten in diesem sehr ursprünglichem Dorf, welches von vielen kleinen Gassen und Treppen durchzogen wird.

Nach diesen Ferien beginnt dann die letzte, lange Etappe meines Freiwilligendienstes im Ausland. In zwei Monaten geht es dann leider schon wieder zurück nach Deutschland. Das Datum steht übrigens noch nicht fest.

Macht's gut!
euer Johann

nach oben springen

#37

Himmelfahrt nach Avignon

in Lyon 05.06.2011 18:21
von Johann • 26 Beiträge

Hallo zusammen,

dank eines Brückentages war dieses Wochenende ein auf vier Tage verlängertes ("Pont de l'Ascension"). Schon zu Beginn unserer Frankreichzeit haben wir, die Freiwilligen von Lyon, uns vorgenommen, einmal zusammen in den Urlaub zu fahren und an diesen vier freien Tagen haben wir es endlich geschafft.
So sind wir Mittwoch nach Schulschluss direkt zum Bahnhof Lyon Part Dieu geeilt, um den "ter" nach Avignon zu nehmen. Richtig, schon im letzten Bericht habe ich von Avignon berichtet, aber unsere Zielwahl ist dennoch auf diese hübsche Stadt gefallen, weil es auch dort Steiner-Zivis gibt, die uns kostenfrei unterbringen konnten. Die beiden Avignon-Freiwilligen wohnen in einer Wohnung mitten im Zentrum von Avignon mit einer Dachterrasse, von der man einen wunderschönen Blick über die Dächer der Stadt hat. Diese Dachterrasse, so war es geplant, sollte uns als Zeltplatz dienen. Allerdings war es ein Ding der Unmöglichkeit, die Zelte auf dem Dach beim starken Mistral-Wind aufzubauen. Schließlich war es bei Ankunft in Avignon kalt, windig und regnerisch. Nach einem verzweifelten Versuch, das Zelt aufzubauen, wobei wir aufpassen mussten, dass uns die einzelnen Planen nicht wegfliegen, haben wir uns auf dem Fußboden des Wohnzimmers einquartiert.
Am Donnerstag hat sich zwar der Mistral, nicht aber der Regen gelegt. An diesem Tag haben wir uns die Stadt selbst angeschaut und am Nachmittag die Zelte auf dem Dach aufgebaut. Immerhin war der Abend weitestgehend regenfrei, so dass wir auf der Dachterrasse sitzen konnten und bis spät in die Nacht hinein diskutiert oder Trinkspiele gespielt haben, je nach Vorliebe. Von uns Lyon-Zivis war eigentlich nur einer an den Trinkspielen interessiert, die sich jeden Abend bei den Avignon-Zivis im Wohnzimmer abspielten. Die Avignon-Zivis führen einen sehr offenen Haushalt mit Freundinnen, Couch-Servern (sie nehmen nur Mädchen, junge Frauen) und außerdem war erst noch die Haushälterin und später der Bruder des einen Zivis zu Besuch. Und so wurde schon morgens bei jedem Frühstück entschieden, sich abends anhand eines Spiels (immer Looping-Louie) zu besaufen. Fand' ich den Ausmaßen irgendwie schon krass. Mich hat es auf jeden Fall mehr auf die Dachterrasse gezogen, auch wenn das Wetter ungemütlich war. Fabian, Erwin und ich haben dort bis spät in die Nacht hinein über diverse Themen diskutiert, viel über Staat, Politik und Schulwesen und wir haben bewiesen, dass man Alkohol auch ohne Spiel trinken kann.
Die erste Nacht im Zelt war anfangs ziemlich kalt, in den Morgenstunden jedoch viel zu heiß.
Der Freitag war schwül. Nach einem langen Frühstück im Zelt, dass erst in der Mittagszeit geendet hat, da wegen des Dauerregens niemand das Zelt verlassen wollte, haben wir die Stadt auf der anderen Seite der Rhône "Villeneuve-lez-Avignon" mit seinem Kloster und dem Fort Saint-André erkundet. Einzelne Schauer und drückende Hitze. Kein Wunder war es da, dass gegen 4 Uhr nachts heftige Gewitter aufzogen, die uns natürlich aus dem Schlaf rissen und die Flucht in die Wohnung antreten ließen. Immerhin ist eine Dachterrasse über der Stadt bei Gewitter nicht der sicherste Platz. Der erste von uns ist bei dieser Gelegenheit gleich ins Wohnzimmer umgezogen, da, es musste ja so kommen, die ersten Ecken vom Zelt durchweichten. Ich bin mit Fabian nach dem Gewitter wieder ins Zelt, bis uns gegen 6 Uhr wieder ein ohrenbetäubender Donner schlagartig aufweckte. Also wieder in die Wohnung und danach wieder hoch zum Schlafen ins Zelt. Zwanzig Minuten danach noch mal die gleiche Prozedur, dann sind wir aber gleich im Wohnzimmer zum Schlafen gebliebe. Letztendlich keine sehr erholsame Nacht.
Am Samstag sind wir mit den Avignon-Zivis, die zwei Autos vor Ort haben, nach Marseille gefahren. Da wir später als geplant aufgebrochen waren und wegen Uneinigkeit darüber, was man den in Marseille sehen müsse, ist eine Besichtigung der Stadt sehr kurz gekommen. Dafür sind wir noch an einen der Strände der Stadt gefahren, der nicht besonders schön war. Überhaupt ist Marseille eine sehr heruntergekommene, dreckige Stadt, was durchaus auch seinen Charme hat - zumindest wenn man nicht in einer solchen Stadt leben muss. Zurück in Avignon wurde nach einem gemeinsamen Abendessen im Wohnzimmer wieder Looping Louie ausgepackt und auf der Dachterrasse gechillt. Die Nacht war ein kleines bisschen ruhiger (ein Gewitter anstatt dreien), erholsam aber auch nicht.
So sind wir heute völlig übermüdet wieder in Lyon angekommen und können auf einen Schlecht-Wetter-Chill-Zelt-Urlaub über den Dächern von Avignon oder so ähnlich zurückblicken. Unterm Strich war es toll; wir haben uns zu keinem Zeitpunkt die Laune vom Wetter verderben lassen und hatten vier Tage, in denen sich nicht so vieles um Kindergarten, Gastfamilien usw. gedreht hat.

Viele Grüße an alle irgendwo in Australien, in den Südwesten von Kampala, nach Genf, Lörrach und Kandern!
Macht's gut!
euer Johann

nach oben springen

#38

concert, fête d'été, Chamonix et piano

in Lyon 21.06.2011 18:25
von Johann • 26 Beiträge

Hallo zusammen,

ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr seit vom "Killer-Keim" (Hamburger Morgenpost) EHEC verschont geblieben. Wie ich dazu komme, aus der Hamburger Morgenpost zu zitieren? Die dänischen Großeltern Inge und Ernst sind mal wieder zu Besuch und da sie von Deutschland aus hier her geflogen sind, haben sie mir eine Ausgabe dieses wertvollen journalistischem Werkes, genannt Mopo, mitgebracht. EHEC geht aber natürlich auch durch die französischen Medien, manchmal.

Vorletzten Sonntag war ich mit Zivi Julius und Fabian in Grenoble. Allerdings nicht um mir die Stadt anzuschauen, die ich mit meiner Gastfamilie schon einmal besichtigt hatte, sondern um wandern zu gehen. Die Tour war schön, etwas unorganisiert, aber das haben wir dann dieses Wochenende wieder wett gemacht. Vorgestern sind wir (diesmal auch mit Zivi Erwin) nämlich nach Chamonix am Fuße des Mont Blancs gefahren, mit der Seilbahn auf rund 2000 Meter und dann sind wir zu einem Bergsee (Lac Blanc) hinauf gewandert. Zu unserer Überraschung war es sehr kalt und wolkig, so dass wir lange Zeit in den Wolken gewandert sind. Zum Nachmittag hin wurde der Blick auf den gegenüberliegenden Mont Blanc aber immer klarer. Dummerweise hatte ich meine Jacke beim frühmorgendlichen Aufbruch im Halbschlaf vergessen und so war der erste Teil der Wanderung schon recht kalt für mich. Auf den letzten Metern der Rückfahrt hat uns ein Unfall die gute Laune verdorben. Zwar waren wir selbst nicht in diesen Unfall verwickelt, aber wir konnten ihn durch die Windschutzscheibe beobachten und waren die ersten am Unfallort. Rund 15 Meter vor unserer Motorhaube hat ein kleines Auto, hier "sans permis" genannt, weil man diese gedrosselten Autos mit Rasenmähermotor (klingt zumindest immer so) auch ohne Führerschein fahren darf, eine Kurve mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit genommen und ist am Straßenrand in eine Mauer geknallt. Diese "sans permis" haben natürlich überhaupt keine Knautschzone oder so etwas und angeschnallt war der Fahrer auch nicht. Er ist allerdings mit einer Fleischwunde am Knie davongekommen. Gut auf jeden Fall, das wir mit unserem Auto nicht zufällig schon 15 Meter weiter vorne waren, denn dann wäre der Typ in uns hineingerast.

Am Freitagabend hatte ich mein letztes Konzert mit dem Ensemble Harmonique d'Oullins. Es kommt derzeit ziemlich oft vor, dass ich sagen kann "zum letzten Mal". Ich fahre zwar erst in vier Woche zurück, aber nächsten Dienstag ist bereits letzter regulärer Arbeitstag. Meine letzte Orchesterprobe steht übermorgen an, der letzte Geburtstag im Kindergarten wurde gefeiert, das letzte Mal Eurythmie, das letzte Mal Brot backen, alles schon vorbei. Ja, ich bin mitunter wehmütig, aber ich freue mich schon sehr darauf, euch alle wieder zu sehen!

Dieses Wochenende war außerdem noch fête de trimestre und fête d'été, weshalb der Samstag ein voller, wenn auch eher entspannter Arbeitstag war.

Seit gestern haben wir ein Klavier im Haus, mehr so als Einrichtungsstück, denn so richtig spielen kann hier im Haus eigentlich keiner. Um das Teil ins Haus zu bekommen, hat Jean-Charles ein paar Freunde organisiert und ich habe natürlich auch mitgeholfen, das Klavier mit Hilfe von Riemen zum Tragen durch den Garten in das Haus zu befördern. Ziemlich schwer so ein Instrument, auch wenn man zu viert ist.

Das war's vorerst von mir. Ich freue mich immer über neue Einträge...
Macht's gut!
euer Johann

nach oben springen



Besucher
0 Mitglieder und 4 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: paddy7
Forum Statistiken
Das Forum hat 14 Themen und 266 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online: