RE: Goodbye Deutschland - Neue Folgen
in Australien 26.03.2011 05:52von Crispy-Chris • 38 Beiträge
Nun, es ist mal wieder zeit für einen Bericht aus Australien.
Nachdem wir Melbourne verlassen hatten lag als erstes die Great Ocean Road vor uns. Die Great Ocean liegt an der Südküste von Victoria und ist weltberühmt für ihre Klippen und Felsformationen. Dort haben wir dann neben der schönen Landschaft auch endlich unsere ersten wild lebenden Koalas gesehen. Teilweise direkt neben - oder über – der Straße hingen dort sehr viele dieser Kuscheltierchen in den Bäumen.
Mit einem nennenswerten Zwischenstop in Mount Gambier (am Blue Lake, einem Kratersee) ging es dann nach Adelaide, wo wir 3 Tage Zwangspause einlegen mussten :-D Für unser Auto haben wir nämlich einen neuen Rego-Sticker bekommen, und der wurde nach Adelaide geschickt. Wir kamen im Adelaide Samstagmittags an, aber die Post hatte natürlich 5 min früher zu gemacht. Da der Montag Feiertag war waren wir also bis Montagmorgen in Adelaide. Adelaide ist eine sehr nette Stadt mit vielen Parks und (für Australienverhältnisse) alten Gebäuden.
Nach Adelaide ging es für uns dann weg von der Küste und auf zu unserer ersten richtigen Outbackerfahrung. Knapp 2000km sind es auf kürzestem Weg von Adelaide in South Australia nach Norseman in Western Australia. Auf dieser Strecke gibt es anfangs noch alle 80-100km ein Dörfchen, später nur noch alle paar hundert km ein Roadhouse. Der 2. Teil geht dann auch durch die Nullarbor Desert. Desert ist ein wenig übertrieben, zwar gibt es keine Bäume oder Wasser, doch Büsche und Gras gibt es überall.
Unterwegs haben wir uns noch ein paar Mäuse eingefangen (die wollten wohl auch mal weg aus der Wüste), derer wir uns dann dank zweier Mausefallen wieder entledigen konnten. Bezeichnend für unser Glück mit dem Wetter ist es, dass es selbst in der Wüste genieselt hat als wir da waren :-D
Weiter gings dann erst nordwärts nach Kalgoorlie-Boulder einer großen Goldminenstadt, wo wir auch eine riesige Mine (Super Pit) angeguckt haben (einfach ein Loch im Boden^^).
Danach sind wir wieder nach Süden ans Meer gefahren. Einige Tage waren wir in der Gegend von Esperance, wo wir einen Nationalpark erkundet haben und auch unseren ersten Seelöwen hier gesehen haben.
2 Tage später haben wir uns dann mit Madlee in Albany zum Frühstück getroffen und sind dann über das Valley of the Giants (wo wir 61m auf einen Baum geklettert sind) und Margaret River (eine Weinbauregion) nach Perth. Perth haben wir auch innerhalb eines Tages erkundet, während dem wir durch die Botanischen Gärten und die Innenstadt geschlendert sind.
Weiter gings dann vorgestern die Küste entlang in Richtung Norden. Unser einziger größerer Zwischenstop war die Pinnacles Desert, eine kleine Wüste mit Steinsäulen und einem See mit Stromatoliten (einer der ältesten bekannten Lebensformen auf der Erde – 3500 Millionen Jahre alt).
Gerade sind wir in Geraldton, wo wir einen Bibliotheken-Stop eingelegt haben, damit Amadeus sich für ein Studium (Sportmanagement ) bewerben kann.
Es gibt auch eine ganze Portion neue Fotos – wer Lust hat kann sich die ja mal angucken.
Liebe Grüße aus Western Australia (das sich im übrigen fast als eigenes Land sieht - vielleicht kommt das daher, dass man 1000km durch die Wüste muss um irgendwohin zu kommen ^^)
Crispy-Chris
Hallo alle zusammen :)
Nachdem wir jetzt schon ne ganze Weile keinen Bericht mehr verfasst haben (wir waren einfach zu sehr mit reisen beschäftigt :P) und sogar der sonst nie ins Forum schreibende Leo sich zu einer öffentlichen Bitte um neue Erzählungen durchgerungen hat, ist es wohl mal wieder an der Zeit ….
Mein Name ist Amadeus Hoof und ich werde euch heute ein weiteres Kapitel aus dem Buch „Überleben in den überlebensfeindlichen Weiten Australiens“ vorlesen :D
Wenn ich recht informiert bin, hat mein Vorredner Chris (der inzwischen eine Brandt-Zwieback-Kind-Haarlänge hat...(über meine Haarlänge werde ich jedoch besser schweigen;)) noch von den Pinnacles an der Westküste erzählt.
Danach ging es dann weiter Richtung Norden. Und zwar relativ schnell, da es 2 Gründe für eine schnelle Weiterreise gab: zum einen waren wir aufgrund unseres langen Ostküstenaufenthaltes und Tasmaniens nach wie vor relativ knapp mit der Zeit, da ja nach unserer geplanten Route immer noch Unmengen an Kilometern vor uns lagen und zum anderen war die Westküste einfach komplett „fliegenverseucht“. Ich rede hier von solchen Fliegenmengen, dass es wirklich keinen Spaß mehr macht^^ Also die Westküste zeichnet sich ja grundsätzlich durch ihren Kontrast zur Ostküste aus, an der es mehr Zivilisation gibt, die der absoluten Natur des Westens entgegensteht. Das bedeutete vor allem viele Nationalparks entlang der Küste mit interessanten Klippen oder Felsformationen, die wir jedoch alle nur ganz kurz und oberflächlich angeguckt haben (denn außer uns wollten auch noch 1000de Fliegen die Nationalparks genießen^^) das ganze sah dann in der Regel wie folgt aus: raus aus dem Auto, Hände vors Gesicht um sie nicht in Mund, Nase und Augen zu bekommen, los spurten, Felsen angucken, Foto machen und so schnell wie möglich zurück ins Auto :/
Auf diese Weise kamen wir in Windeseile die Küste hinauf bis wir dann etwa auf halber Höhe nach oben die „Shark Bay“, eine sehr schöne, touristische Bucht mit vielen Haien und Rochen, erreichten. Aber nicht nur die Meerestiere locken die Touris in die Bucht (wobei man an dieser Stelle noch erwähnen könnte, dass ein Drittel aller Seekühe weltweit dort leben), sondern auch die Stromatoliten, der Shellbeach (wirklich nur aus weisen Muscheln bestehend) und der Aussichtspunkt „Eagle Bluff“, von dem man unten im Meer jede Menge Haie sehen kann.
Dort sind wir dann erstmal für 2 Tage geblieben, da es sehr schön und die Fliegenbelästigung nicht so schlimm wie sonst war :)
Nach dieser doch sehr entspannenden Pause ging es dann weiter entlang der Küste bis ans „Ningalloo Reef“, welches nach dem Great Barrier Reef, das zweitgrößte Australiens ist und für uns genug Anlass war um uns Schnorchelzeug zu besorgen. Die große Attraktion des Riffes sind die jedes Jahr zur exakt gleichen Zeit direkt vor der Küste rastenden Walhaie, die allerdings die Tauchkurse (die Chris und Miri hier machen wollten) ganz einfach unerschwinglich machen. So haben wir uns schließlich mit Schnorcheln begnügen müssen und sind dabei dann auch 2 mal auf nen Hai getroffen. Aber keine Panik ! Alle leben noch, denn die dort vorkommenden Riffhaie werden zwar bis zu 2,5 Meter groß sind aber friedlich (wobei wir uns doch darin einig waren, dass es ein sonderbares Gefühl ist, wenn so ein Hai direkt an dir vorbei schwimmt :D)
Nachdem wir das Riff hinter uns gelassen hatten, entfernten wir uns auch schon bald von der Küste etwas ins Landesinnere wo wir den sehr schönen „Karijini National Park“ besuchten. Dieser zeichnet sich durch seine spektakulären Schluchten aus, durch die man auch durchaus wandern kann, was wir dann auch taten. Am Ende der Schlucht durch die wir stets entlang eines Baches gelaufen sind, warteten dann 2 Pools unter 2 kleinen Wasserfällen in die wir uns natürlich gleich stützten und die Erfrischung genossen. (es gibt nette Bilder auf denen wir alle unterm Wasserfall sitzen und uns die Rücken massieren lassen ;))
Von dort ging es dann weiter nach Broome wo wir erstmal unser, von all den roten Schotterpisten, komplett verdrecktes Auto geputzt haben, bevor es dann weiter nach „Fitzroy Crossing“ (1000 Einwohner) ging. An sich war das keine überdimensional weite Strecke, aber doch sehr interessant, denn wir überquerten dabei die Grenze zum oberen Drittel Australiens welches ja eine Regenzeit hat, die so etwa bis Ende März/Anfang April geht. Der Wechsel vom trockenen, sonnigen Westen in den feuchten Norden passierte, wie ich fand, sehr schnell und zeigte sich dadurch das plötzlich von ein auf den nächsten Kilometer Wasser neben der Straße stand.
….und dann plötzlich...war es mal wieder soweit...15 Kilometer vor Fitzroy Crossing und somit auch vor der einzigen Tankstelle in Tank- und Ersatzkanisterreichweite...Wasser über der Straße ^^
und davor standen 2 andere Campervan und diskutierten was sie denn nun tun sollten. Wir haben natürlich auch erstmal angehalten und die Sache untereinander besprochen, aber alles in allem hatten wir ja zum einen keine andere Wahl und zum anderen sind wir ja Überflutungen gewohnt^^
der einzige unterschied war, dass das Wasser noch tiefer war, als alles was wir zuvor gefahren waren. In Bundaberg hatten wir etwa 50cm Tiefe gehabt, diese aber auch einigen Hundert Metern. Hier waren es es 60cm Tiefe (das fahren eigentlich wirklich nur noch die großen Allradautos ...und wir :D) aber halt nur 80 Meter.
Naja, wie auch immer, wir haben es durch geschafft, aber die 10 cm mehr machen schon einiges aus. Und die 60cm sind schon das absolute Maximum was für uns drin ist, denn als wir mitten im Wasser waren, begann es sogar iwo durch den Motorraum reinzuschwappen. Als wir dann auf der anderen Seite ankamen und dort anhielten gab es diese berühmte Filmszene, dass Chris die Tür aufgemacht hat und erstmal ein Wasserfall aus dem Fußraum durch die Tür rauslief :D (ich hoffe für die beiden anderen Campervan, dass sie nicht versucht haben so cool wie wir zu sein, denn unser Auto ist halt auch für einen Campervan recht hoch und hat einen recht neuen Motor...) und falls sie es doch versucht haben und dabei im wahrsten Sinne des Wortes „baden“ gegangen sind, waren es auch nur Franzosen xD kein großer Verlust für die Menschheit :P (hihihi der schwarze Teil meiner Seele hat gesprochen ;))
Schließlich kamen wir dann in dem Glauben in das Dorf, dass uns so ein Bisschen Wasser auch nicht aufhalten kann (um dann dort zu erfahren, dass die Regensaison zwar eigentlich rum ist, dass es jedoch am vergangenen Wochenende nochmal richtig böse geregnet hat, sodass eine Brücke durch Fluten beschädigt wurde und die Weiterfahrt für mindestens 5 Tage unmöglich ist^^)
Das war halt mal ne richtig dumme Sache, da es halt nur eine Straße gibt...also haben wir uns dann schonmal gedanklich auf eine sehr öde Wartezeit vorbereitet, denn der einzige andere mögliche Weg wäre etwa 4000km Umweg durch Zentralaustralien gewesen...also wahrscheinlich nicht lohnend :D
Abends wurden wir dann mal wieder von der Polizei angehalten (das 5te Mal^^) weil die natürlich bevorzugt Campervan rausziehen und auf Alkohol untersuchen. Ein weiterer Grund warum man vor allem im Norden und im Zentrum besonders viel kontrolliert wird ist, dass hier noch sehr viele Aboriginies leben, die leider sehr oft Alkoholprobleme haben. Auf jeden Fall hab ich mir inzwischen nen Spaß draus gemacht und hab angefangen die Blasröhrchen in die ich immer pusten muss zu sammeln :) Bis auf einen Polizisten haben ihn mir bisher alle gegeben und der eine war sicher kein Australier, weil er einfach nicht locker genug für nen australischen Polizisten war :D
Das gute daran mal wieder kontrolliert zu werden war, dass wir von der vorzeitigen Öffnung der Brücke am nächsten Tag erfuhren. Das schlechte jedoch war, dass unser Auto 100 Meter nach der Polizei mit rauchendem Motor stehen blieb^^...war jedoch halb so wild wie sich am nächsten Tag rausstellte: ein Plastikteil von der Servolenkung hat durchgedreht und deshalb etwas geraucht...das war jedoch schnell behoben und so konnte es dann weitergehen.
Und zwar ins „Northern Territory“ den nördlichsten Bundesstaat. Die erste größere Stadt dort war Kununurra wo wir beim Einkaufen eine tolle Entdeckung gemacht haben. Wir haben nämlich ein ganzes, gegrilltes Hähnchen für 2,50$ also nichtmal 2 € bekommen, weil es nicht mehr heil, sondern etwas auseinandergebrochen war....diese Chance auf ein Festessen haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und gleich 2 davon genommen (warum denen wohl so viele Hähnchen kaputt gegangen sind ? ^^ ) naja mir kanns recht sein xD
Kurz darauf ging es wieder aus der Stadt und für die Nacht zum nächsten Restarea. Als wir da jedoch ankamen trauten wir unseren Augen nicht: es war kein Mensch da (wie wir erst glaubten, weil wir schon von weiter weg ein Lagerfeuer zu riechen glaubten), sondern es brannte !!!
2 kleine Buschbrände, jeder nur ein paar qm groß und offenbar gerade erst entstanden, fraßen sich durch das zum Glück noch nicht ganz trockene Gras. Wir natürlich sofort aus dem Auto gesprungen , unsere Wasserkanister geschnappt und ab zum löschen. Glücklicherweise gab es auf dem Restarea einen großen Wassertank wo wir uns noch mehr Löschwasser besorgen konnten und so haben wir dann nach einigen Minuten tatsächlich beide Brände löschen können...wobei man natürlich dazu sagen muss, dass uns die noch nassen Böden und Pflanzen in die Karten gespielt haben.
Von dort aus ging es dann am nächsten Morgen nach „Kathrine“, der mit 11000 Einwohnern drittgrößten Stadt des Bundesstaates und dann direkt weiter der Nordspitze Australiens „The Top End“ entgegen. Auf dem Weg nach Darwin, lag jedoch noch der „Litchfield National Park“, für den wir uns 2 Tage Zeit ließen, da er wirklich sehr schön und entspannend war. In dem Park dreht sich nämlich alles mehr oder weniger um Wasser : Bäche, schöne Wasserlöcher und spektakuläre Wasserfälle. So kam es dass wir die 2 Tage hauptsächlich im Wasser verbrachten und stets über einige kleine „Wasserfallstufen“ von Wasserloch zu Wasserloch den Bach hinunter planschten xD.
Dem Naturvergnügen folgten dann jedoch schon bald wieder die Stadt, denn wir erreichten Darwin am 12ten April. Dort war der Tag dann primär dem Internet gewidmet und so konnten wir seit langem mal wieder E-Mails beantworten und uns auf den neusten Stand der Dinge bringen, bevor Miri uns dann abends zu einem noch schuldigen Essen einlud :) Es war sehr lecker, da wir in ein Outback-Steak-House gegangen sind ;)
Am zweiten Tag in der Stadt standen dann die Botanischen Gärten sowie das „Northern Territory Museum“ auf den Programm, denn sie waren für uns so ziemlich die einzigen interessanten Attraktionen (denn Darwin ist für ne Großstadt doch erschreckend klein :O)
So ging es dann einen Tag später auch schon wieder aus der Stadt raus und wieder in Richtung Süden. Dabei ließen wir jedoch etwas enttäuscht die eigentlich größte Attraktion des Top End zurück, ohne dort gewesen zu sein : Kakadu National Park, den wohl berühmtesten Nationalpark Australiens, der jedoch auf Grund der gerade erst vergangenen Regenzeit noch nicht wieder zugänglich war :(
Dies bedeutete jedoch, dass wir uns auf direktem Wege zu einer anderen sehr großen Sehenswürdigkeit aufmachen konnten, deren Besuch uns das erste Mal richtig stark von unserer Küstenroute abbringen würde....das „Red Centre“. Also mal wieder ab in unser flottes Auto und dann fast 1500km geradewegs nach Süden; vorbei an einigen sehr schönen mineralischen Quellen (die, die wir uns angeguckt haben gehörte natürlich nicht zu den warmen, was uns dann vom Baden abhielt) und vorbei an einer sehr bekannten Steinformation, bei der mir jetzt gerade nicht der Name einfällt^^ (aber das ist auch verständlich, denn nachdem ich mir gestern schon den Kopf zerbrochen hab, um mich FÜR EUCH an alles nochmal zu erinnern, mach ich jetzt gerade morgens um 7h weiter , da die anderen Schnarchnasen sich noch den Träumen und dem Schlaf hingeben...und ein alter Mann wie ich kann sich um so ne Uhrzeit halt noch nicht an alles erinnern. Wobei ich sagen muss, dass ich das jetzt richtig gut gelöst habe, denn ich hab einfach solange gelabert, bis mir der Name wieder eingefallen ist xD).
Also die Steinformation, die aus vielen runden sich stapelnden Felsblöcken besteht heißt „die Murmeln des Teufels“.
An der ging es also wie gesagt auch vorbei, stets Richtung Alice Springs, dem Dreh- und Angelpunkt Zentralaustraliens (in alle Richtungen mal mindestens 1000 km bis zur nächsten Stadt:)) Es liegt natürlich in einer sehr kargen und nicht unbedingt immer lebensfreundlichen Landschaft, hat sich aber aufgrund der Nähe zu „Ayers Rock“ etc. zu einer sehr wichtigen Touri-Kapitale entwickelt. Von dort aus machten wir für die nächsten 2 Tage einen Ausflug in die Mac Donnell Range, eine Bergkette etwas westlich von Alice mit zahlreichen Schluchten und viel Aborigine-Kultur (z.B. bauen sie hier schon immer den roten,gelben und weißen Oka für die Körperbemalung bei ihren Zeremonien ab). Wir haben uns auf jeden Fall nicht bemalt, sondern eine sehr interessante und vor allem coole Wanderung unternommen. Es ging über schmale Pfade durchs Gebirge und ab und zu musste ein Bach im Tal überquert werden. Dann wurde das Tal enger und schließlich zu einer Schlucht in der auch der Bach zu einem Fluss geworden war. Dieser musste zweifach überquert werden, da es einfach keinen alternativen Weg gab. Für Miri war der Fluss natürlich zu tief, weshalb sie geschwommen ist und Chris und ich die wir bis zu den Nasen im Wasser standen, haben die Rucksäcke über den Köpfen alles von der einen auf die andere Seite balanciert, was sich als gar nicht so einfach erwies, da die Steine im Fluss sehr rutschig waren und wir ja schließlich auch wertvolle Kameras, etc. dabei hatten. Am Ende haben wir es jedenfalls geschafft alles heil rüber zu bringen und hatten eine richtig tolle Tour hinter uns :)
Der darauf folgende Tag brachte uns zurück nach Alice, wo wir nochmal all unsere Essens und Trinkwasservorräte auffüllten um uns danach auf den weiten Weg zu weiteren Naturschönheiten des Zentrums zu machen. Auf unserer Fahrt Richtung „Kings Canyon“ (dem wohl spektakulärsten Canyon Australiens) passierten wir einige Buschfeuer und hielten für die 2 kommenden Nächte wie üblich an Restareas an. Auf dem ersten davon trafen wir auf 3 Argentinier, die auf Rädern durch Australien reisen und am Lagerfeuer Musik machten. Dazu muss man sagen, dass das Wetter hier im Zentrum einfach komplett anders ist als im Norden, wo es tagsüber heiß, sonnig (über 30) und nachts sehr warm (25) und endlos schwül, tropisch (Regenzeit;)) mit vielen Moskitos ist. Hier hingegen ist es tags angenehm warm (etwa 27) bei Sonnenschein während die Nächte richtig kalt (7) und sternenklar sind...also eigentlich recht typisches Wüstenwetter...außerdem ist die Luft viel trockener, weshalb es auch keine Moskitos mehr gibt die uns auffressen ^^.
Aber jetzt hab ich meine Lagerfeuergeschichte genug eingeleitet : also sie saßen halt am Feuer unter sternenklarem Himmel, der eine spielte Gitarre und sang richtig gut, der andere trommelte und spielte Didgeridoo während der dritte daneben saß und meditierte :) um dem ganzen die Krone aufzusetzen ging gerade der riesige Vollmond auf und in der Ferne heulten irgendwo Dingos (klingt eigentlich wie Wolfsgeheul)...und das war für meinen Geschmack eines der absoluten Stimmungsvollsten Highlights :) einfach richtig toll :)
Die zweite Nacht auf einem anderen Restarea war dann nicht ganz so friedlich, denn die meistens mit Bänken, Feuerstelle, Wassertank und MÜLLEIMERN ausgestatteten Restarea sind natürlich auch ein absoluter Anziehungspunkt für Mäuse, die im Müll ihr Paradies finden aber natürlich auch vor keinem Campervan halt machen^^ Während Miri schon früh schlief, hatten es Chris und ich nicht so entspannend obwohl wir noch bis um 1 Uhr nachts am prasselnden Lagerfeuer saßen. Aber es war einfach nicht entspannend wie am Vorabend, da alle paar Minuten aus dem Auto ein „Klack“ kam.^^ Schnell zum Auto, Maus entsorgen und Falle wieder neu aufstellen (wir haben keinen Spaß dran, aber die machen dir einfach alles kaputt :(). naja wie auch immer...wir haben 2 Fallen und teilweise konnten wir sie gar nicht so schnell neu aufstellen wie die Mäuse rein gerannt sind. Wir hatten als wir dann ins Bett sind 28 Mäuse in den Fallen gehabt :O aber wir hatten dann auch eine wirklich friedliche Restnacht, da die Mäuse die noch übrig waren sich auf den nächsten Mülleimer stürzen um dort ihre toten Kameraden aufzufressen :/ (So, tut mir leid wenn jetzt einem der Mädchen schlecht ist...bitte nicht auf den PC übergeben, sonst könnt ihr nicht weiter lesen ;))
Jetzt schnell wieder zu netteren Themen: Wir kamen also am nächsten Tag am Kings Canyon an und machten erstmal eine Wanderung drumherum. Die war auch richtig gut. Es gab zwei kein Wasser zum durchschwimmen, dafür gibt es aber tolle Bilder wie wir direkt am Canyon sitzen und unsere Beine über der Schlucht baumeln, die da einfach mal 100 Meter runter geht...ich hoffe unsere Mütter bekommen diese Bilder nie zu Gesicht :D
Der Canyon ist richtig cool und vor allem mal wieder ein tolles Beispiel wie locker die Australier drauf sind: da steht zwar ein Schild, dass man sich vom Abgrund fern halten soll, aber irgendwie ein Zaun oder so ist da nicht; du kannst einfach so nah an den Canyon ran laufen bis es unter dir über 100 Meter gerade in den Abgrund geht :O Also falls sich einer von euch umbringen will oder einen Mord vorhat, kann man dieses Gegend da nur empfehlen und sogar eine Erfolgsgarantie aussprechen :P
Am nächsten Tag führte unsere Reise dann weiter in den „Uluru-Kata Tjuta National Park“, den meistbesuchten Nationalpark Australiens, wofür wohl hauptsächlich der Uluru (früher Ayers Rock) verantwortlich ist.
Wir machten uns jedoch nicht zuerst zu dem so berühmten Monolithen auf sondern besuchten „The Olgas“ (Kata Tjuta), die zweite große Erhebung im Park. Allerdings nicht nur aus einem Berg bestehend, sondern eine Ansammlung von roten Bergen mit grünen Tälern dazwischen. Bevor wir jedoch da ankamen und eine Tour mitten durch „The Olgas“ machten, stellten wir kurz vor unserer Ankunft dort fest, dass wir ein Problem mit dem Auto hatten. Plötzlich leuchteten alle Warnlichter auf dem Armaturenbrett auf^^ es war zwar möglich dass wir nicht mehr genug Öl haben oder etwas auf die Batterie geht, aber dass die Handbremse noch angezogen war (80km/h und 5ter Gang) war nicht möglich ;) deshalb war schnell klar, dass wir ein elektronisches Problem haben mussten, dass auch dafür verantwortlich war, dass die Lichter grundlos leuchteten.
Aufgrund des vielen Tourismus hat sich im Nationalpark doch tatsächlich ein Automechaniker niedergelassen, bei dem wir natürlich gleich mal vorbeigefahren sind. Unglücklicherweise war es der erste Osterfeiertag und da die Australier noch lieber Feiertage machen als der Rest der Welt, haben sie sage und schreibe 5 (!!!) Feiertage am Stück^^ der Mechaniker war allerdings ein sehr geschäftstüchtiger Mann und hatte ein kleines Schild am Tor hängen, welches verkündete, dass er auf Wunsch auch während der Feiertage aufmachen würde, was allerdings von vorn herein schonmal 500$ kosten würde :O
wir haben nur gedacht „LMAA!!!“ und sind erstmal auf unsere Tour durch „The Olgas“ gegangen. Die Tour war cool, aber danach ging dann erwartungsgemäß das Auto nicht mehr an. Somit war die Problemfindung eigentlich geklärt. Die Batterie war leer, weil sie keinen Strom mehr vom Motor bekam. Die einzig interessante Frage war nur noch ob es an der Batterie oder der Lichtmaschine , welche fürs Aufladen verantwortlich ist, lag. Wir haben uns auf jeden Fall überlegt was wir jetzt machen sollen...die nächste Stadt Alice Springs mit Mechaniker war über 400km weg und selbst wenn wir da direkt hin zurück fahren würden, wäre da immernoch alles für 4 Tage zu (also sinnlos) und außerdem hatten wir für den Park Eintritt für den 3tages-Pass bezahlt. Also beschlossen wir in der Gegend zu bleiben und uns erst alles anzugucken was wir sehen wollten. Für die Nacht mussten wir allerdings aus dem Park raus zum vor dem Park liegenden Restarea, weshalb wir uns von einem netten Mann per Überbrückungskabel starten ließen und dorthin fuhren. Am nächsten morgen haben uns 2 Franzosen gestartet und dann ging es wieder rein in den Park und endlich zum Uluru, den wir auf einer etwas über 10km langen Tour umwanderten. Danach wollte sich das Auto iwie nicht überbrücken lassen, weshalb wir mit Hilfe eines richtig coolen Australiers einen Push-Start versuchten, der den Wagen dann auch wirklich wieder zum laufen brachte :)
Jetzt hatten wir alles gesehen, was in der Gegend zu sehen gab und machten uns auf den Rückweg nach Alice, wofür allerdings immer noch 3 oder 4 Tage Zeit hatten. Also fuhren wir jeden Tag ein kleines Stück von Restarea zu Restarea...mal 70km...mal mehr...mal weniger. Abends saßen wir immer gemütlich am Lagerfeuer und tagsüber ließen wir uns immer mehrfach das Auto starten, da wir ja auch nach jeder Tankstelle und jeder Übernachtung neu gestartet werden mussten. Mal per Überbrückung und mal per Push-Start, was halt gerade mit einer absolut leeren Batterie besser ging :D Den Rest des Tages haben wir dann meistens bei Kartenspiel oder Ähnlichem entspannt.
Am Mittwoch (dem ersten Nicht-Feiertag) kamen wir dann in Alice an, nachdem wir in den 5 Tagen zuvor alles in allem sicher 15 bis 20 Mal durch andere Autos gestartet worden waren :) ( das ist auch wieder ein sehr schöner Beweis für die Australische Mentalität, denn jedes Auto das wir gefragt haben, hat sofort „ja klar, kein Problem „ gesagt. Alles super easy :) Wir haben uns dann vorgestellt, was man wohl zu hören bekäme wenn man in Deutschland ein Auto anhalten würde und um Hilfe bei so einem Problem fragen würde : „Aha, sind sie denn kein ADAC-Mitglied?^^“ würde sicher von jedem 2ten kommen :/
Wie auch immer^^ wir haben es schlussendlich in die Stadt geschafft und sind nachdem wir erst bei einem etwas unseriös wirkenden Mechaniker angefragt haben (der uns dafür ein Vermögen abnehmen wollte), dann schließlich bei einer seriösen, großen Werkstatt gelandet. Die meinte, dass sie das problemlos machen kann, aber nicht vor nächsten Dienstag (über die vielen Feiertage sind soviel Autos kaputt gegangen, dass sie für fast eine Woche ausgebucht waren...(es ist übrigens nicht die Batterie sondern die Lichtmaschine). So sind wir jetzt notgedrungen für eine Woche auf den Campingplatz (erst das 3te Mal, nach Sydney und Melbourne) und haben uns hier eine richtig entspannte und luxuriöse Woche gemacht (warme Duschen, richtige Klos und sogar Strom:))) wir mussten zwar mal wieder was fürs Übernachten bezahlen, dafür war aber Warmwasser oder auch mal wieder einen Film auf dem Laptop dank des Stroms gucken zu können, eine richtig tolle Sache.
Morgen ist allerdings Dienstag und dann wird das Auto gemacht, die Reise geht weiter und der Luxus ist wieder vorbei :O
Unser Weg führt jetzt wieder aus dem Zentrum zurück an die Ostküste, nach Cairns :) und von da werden wir uns dann auf den Schlussspurt zurück nach Bundaberg zu unseren Kollegen und Freunden machen :)
Wiederkommen tun wir übrigens im Juli : Miri kommt am 5ten wieder in Frankfurt an. Chris und ich machen ja noch Stop-Over in Singapur und Dubai und brauchen etwas länger. Genau fest ist es noch nicht, aber es kann sein, dass wir am 12ten wieder da sind ;)
Also keine Panik, das Wiedersehen rückt näher :P
Das war mein neuster Bericht aus Australien. Ich hoffe er ist nicht zu ausführlich oder langweilig geworden, aber ich meinte mich daran erinnern zu können, dass Isi mal an Johi geschrieben hat, dass sie Alltagsgeschichten immer sehr spannend findet...es war zwar kein Kindergartenalltag, aber dafür unserer und ich hoffe auch der wird ihr gerecht ;)
Des Weiteren hoffe ich, dass sich auch alle anderen mal wieder zu einem Bericht durchringen können, denn es ist echt ein bisschen blöd, wenn wir immer unsere Zeit opfern und uns anstrengen was zu schreiben, aber von sonst keinem was zu lesen bekommen :/
Insofern freue ich mich schon von euch allen bald mal wieder was zu lesen ;) und wünsche euch eine ganz tolle Zeit bis wir uns bald schon wieder sehen :)
Liebe Grüße auch von Chris und Miri :)
Euer Amadeus
P.S. Inzwischen ist es übrigens Freitag und wir sind auf dem Weg nach Cairns. Als ich meinen Bericht abgeschlossen hatte, gab es leider kein funktionierendes Inet :( Deshalb bekommt ihr ihn jetzt ;)
RE: Goodbye Deutschland - Neue Folgen
in Australien 09.06.2011 16:50von anita-chiquitita • 27 Beiträge
So, liebe Australienreisegruppe,
ich danke euch für die liebe Begrüßung: Die Karte lag auf dem Schreibtisch, als ich angekommen bin. Ich seid wirklich lieb.
Meine nächste Reise wird mich wohl auch eher dorthinführen, wo auf die Post Verlass ist.
Jetzt sollte ich allerdings erst einmal ankommen. Ich hoffe, wir sehen uns bald.
|
Forum Statistiken
Das Forum hat 14
Themen
und
266
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |